Franziskanerkirche

Die zweitgrößte Kirche in Überlingen war bis zur Säkularisation 1808 Teil des Franziskanerkonvents. Der Orden hatte sich im Jahr 1267 am Rand der befestigten Stadt niedergelassen. Das Kloster wurde im Lauf der Jahrhunderte zum bedeutendsten in der Stadt.

Das Äußere der 1348 geweihten, turmlosen, dreischiffigen Basilika ist – wie bei Bettelordenskirchen üblich – schlicht. Nach Umgestaltungen im 15., 16. und 17. Jahrhundert erhielt die Kirche ab 1752 ihr heutiges Aussehen durch den Architekten Johann Michael Beer von Bildstein (1696-1780).

Im Zuge der 1766 abgeschlossenen Erneuerung bekam das spätgotische Kircheninnere eine reiche Rokokoausstattung. Herausragend sind der bühnenhaft gestaltete Hochaltar nach einem Entwurf von Joseph Anton Feuchtmayer (1696-1770) mit dem Gemälde des kaiserlichen Hofmalers Gottfried Bernhard Göz (1708-1774) im Chor sowie die Scheinkuppel mit der Darstellung der „Himmelfahrt Mariens als Mutter der Kirche“ des fürstbischöflich konstanzischen Hofmalers Franz Ludwig Herrmann (1723-1791) im Langhaus.

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Der Hochaltar

Der Hochaltar

Der beinahe frei stehende, wie ein Theaterprospekt wirkende Hochaltar mit dem Gemälde von Gottfried Bernhard Göz zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Joseph Anton Feuchtmayer entwarf ihn 1759 und schuf zwei Skulpturen. Das Übrige schuf Franz Anton Dirr nach Feuchtmayers Entwürfen.

Das Zentrum des lang gestreckten Mittelschiffs bildet das von Franz Ludwig Herrmann geschaffene Deckenfresko der „Himmelfahrt Mariä“. Diese vollzieht sich in einer perspektivisch gemalten Scheinkuppel, die auf italienische Vorbilder des späten 17. Jahrhunderts zurückgeht und die einzige ihrer Art in der Bodenseeregion ist.

Im rechten Seitenschiff zeigt eine von der Damenschneiderin Sophie Merz (1897-1979) liebevoll geschaffene Nachbildung die Überlinger Schwedenprozession mit der Kompanie der Schwerttänzer, die zum Abschluss der Juli-Prozession auf der Hofstatt tanzt.

Das Franziskanerkloster

Das Franziskanerkloster war für die Stadt wichtig, denn die Mönche kümmerten sich um die Armen und Bedürftigen und betrieben seit 1658 eine weithin bekannte Lateinschule. Im Klostergebäude fand die alljährliche Wahl des Stadtregiments statt. 

Die Kirche und die heutigen Konventgebäude aus dem 18. Jahrhundert gingen nach der Aufhebung des Klosters an die öffentliche Hand. In der Folgezeit waren hier u. a. Volksschule, Kaserne, Amtsgericht, Gefängnis und Krankenhaus untergebracht. Seit dem späten 19. Jahrhundert dienen die ehemaligen Klostergebäude als städtisches Alten- und Pflegeheim. 
Heute ist die Franziskanerkirche ein beliebter Veranstaltungsort für klassische und geistliche Konzerte und kann unter den o. g. Kontaktdaten angemietet werden.

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