Greth

Das Grethgebäude, in dem sich seit der Sanierung 1998 eine Markthalle sowie Geschäfte, Restaurants und Kinos befinden, war das Lager- und Handelshaus der Reichsstadt Überlingen. Bis zur Anlage der Seepromenade im 19. Jahrhundert stand es direkt am See.

„Greth“ leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „Grede“ (Regal) ab und bezeichnet im alemannischen Sprachraum ein Stapel- und Kaufhaus. Im Erdgeschoss besitzt das Gebäude auf der See- und der Landseite jeweils vier einander gegenüberliegende Tore. Dazwischen lagen die Markthallen, wo die Waren gewogen, gemessen und gehandelt wurden. Im ersten Obergeschoss befanden sich Kontore (Büros), im großen Dach Lagerräume für Waren, vor allem Getreide und Wein.

Ihr klassizistisches Äußeres verdankt die Greth einem 1788 abgeschlossenen Um- und Neubau nach Plänen von Franz Anton Bagnato (1731-1810). Dabei blieben Teile des Gebäudes aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und Reste seines hochmittelalterlichen Vorgängers erhalten. Bei der heutigen Gestaltung des Innern treffen historische Zeugnisse – etwa die hölzerne, ins Jahr 1382 datierbare Tragkonstruktion der Markthalle – auf moderne Technik.

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pinLandungsplatz 14
88662 Überlingen

Vielfältig belebtes Kulturdenkmal

Einst reichsstädtisches Kornhaus

Das Gebäude liegt unmittelbar am Ufer des Bodensees und zeigt sowohl dem See als auch der nördlich gelegenen Hofstatt seine eindrucksvollen Längsseiten mit dreigeschossigem Walmdach. Dass die Greth heute in einem solchen Glanz erstrahlen darf, ist einem Bürgerfonds zu verdanken, der sich in den 1990er Jahren für die Restaurierung des Gebäudes einsetzte und diese auch finanziert hat.

Die wichtigsten Güter, die seit dem Mittelalter in der Greth umgeschlagen wurden, waren Getreide und Wein: Das Getreide kam aus dem fruchtbaren Umland und ging vor allem in die Schweiz. Der Wein stammte aus Überlinger Anbau. In guten Jahren produzierten die Winzer etwa 5 Millionen Liter, von denen rund die Hälfte exportiert wurde. Im 18. und 19. Jahrhundert war die Greth eines der umsatzstärksten süddeutschen Kornhäuser. Bis zu 100 Menschen fanden in der Hochzeit des Getreidehandels in der Greth Arbeit! Mit dem Ersten Weltkrieg fand der Fruchtmarkt dann ein jähes Ende. Das Ähren-Relief an der Nordfassade mit der alten Marktglocke im Oval erinnert an den Kornmarkt.

Herzstück des Altstadtlebens

Heute ist die Greth ein Herzstück des Altstadtlebens: Ein modernes Geschäftshaus mit historischem Flair, eine architektonisch gelungene Wiederbelebung alter Bausubstanz und ein einladender Ort zum geselligen Verweilen. Es treffen historische Zeugnisse, wie die hölzerne Tragkonstruktion, die auf das Jahr 1382 betitelt werden kann, barocke Türen aus dem 16. Jahrhundert oder eine Wandmalerei, deren Entstehung sich auf das Jahr 1539 datieren lässt, auf zeitgemäße Technik.

Das im Obergeschoss untergebrachte Kino ist beispielhaft dafür: Die drei Säle der Cinegreth sind modern und in hellem Holz unter Berücksichtigung der Vorgaben des Denkmalschutzes gestaltet. Der Familienbetrieb verfügt über insgesamt 300 Sitzplätze und bietet ein abwechslungsreiches Kinoprogramm für Jung und Alt, Klein und Groß.

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