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Auf der Basis eines Tonmodells erteilte der Stadtrat dem Bildhauer Peter Lenk (*1947) 1999 den Auftrag, einen Brunnen für den Landungsplatz zu schaffen. Thema sollte eine Begebenheit sein, der zufolge der Elsässer Postvogt Andreas Egglisperger während der Seegfrörne Anfang Januar 1573 ohne es zu merken vom Schweizer Ufer über den Bodensee nach Überlingen geritten war. Diese Geschichte hatte bereits Gustav Schwab (1792-1850) zu seiner Ballade „Der Reiter und der Bodensee“ inspiriert.
Bei der Enthüllung des Brunnens war die Überraschung groß: Denn auf dem Pferd saß keine historische Gestalt, sondern Martin Walser (1927-2023) – einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und seit 1968 Überlinger Bürger. Mit den Schlittschuhen an den Füßen nimmt der für seine Satiren bekannte Künstler Martin Walser aufs Korn, weil er sich mit seinen Ansichten bisweilen aufs Glatteis der deutschen Geschichte begeben würde.
Der weit über die Stadt ausstrahlende Skandal bewog die beiden lokalen Geldinstitute, ihre Finanzierungszusage zurückzuziehen. Die Porträts der seinerzeitigen Direktoren sind als „Lurch“ bzw. „Fischdrücker“ Teil des Brunnenbeckens.