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Bei einem Spaziergang entlang der alten Stadtbefestigung lässt sicherahnen, wie die Menschen zu früheren Zeiten gelebt haben mögen, in einer Stadt, die als alemannischeSiedlung um 770 als „Iburinga“ bzw. neueren Forschungen zufolge amwahrscheinlichsten 773, als „Iburinga villa publica“ erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die verkehrsgeografisch überaus günstige Lage trug in frühen Zeiten zu einem Aufstieg Überlingens als blühende Handelsstadt bei. Ende des 13. Jahrhunderts war Überlingen ein wohlhabendes Getreide- und Weinhandelszentrum und wurde Freie Reichsstadt.
Bereits um 1210/20 zur Stadt erhoben, fiel diese 1268 an das Heilige Römische Reich. Überlingen wurde zur Reichsstadt. Früh betrieb die Stadt einen intensiven Handel mit Wein und Getreide. Ein bedeutendes Haus zu dieser Zeit war die direkt am Bodenseeufer gelegene Greth, die in reichsstädtischer Zeit als Warenlager und Handelshaus für den Getreidehandel diente und sicher eines der auffälligsten Häuser Überlingens ist. Heute ist die Greth ein Herzstück des Altstadtlebens: Ein modernes Geschäftshaus mit historischem Flair, eine architektonisch gelungene Wiederbelebung alter Bausubstanz und ein einladender Ort zum geselligen Verweilen.
Im 14. und 15. Jahrhundert erlebte unsere Stadt eine Blütezeit. Zeugnisse hierfür sind der Rathaussaal und das spätgotische Münster St. Nikolaus. Mit großem Aufwand wurde die Stadtbefestigung laufend ausgebaut und im Dreißigjährigen Krieg konnte die Stadt zwei schwedische Belagerungen erfolgreich überstehen. Die beiden Schwedenprozessionen (jeweils 2. Sonntag im Mai und Juli) werden heute noch gefeiert. Der wirtschaftliche Niedergang war aber nicht aufzuhalten. 1802/03 verlor auch Überlingen die Reichsunmittelbarkeit und wurde als Landstadt Teil des Großherzogtums Baden.
Seit dem frühen 19. Jahrhundert öffnete sich Überlingen schrittweise dem Tourismus. Eine eigene Heilquelle lockte Kurgäste von weit her und der 1857 entstandene Landungsplatz war ein repräsentativer „Empfangsraum“ für mit dem Dampfschiff ankommende Gäste. Nachdem die Seepromenade aufgeschüttet, Spazierwege in den Stadtgräben und der weithin bekannte Stadtgarten 1875 angelegt worden war, gewann Überlingen immer mehr an Bedeutung als Kur- und Tourismusort. Die einstige Stadtbefestigung bildet heute einen grünen Gürtel um die Altstadt und trägt maßgeblich zur besonderen Atmosphäre der Stadt bei.
Doch die Weltkriege verschonten auch Überlingen nicht. Ein Zeugnis dieser Zeit ist beispielsweise der Goldbacher Stollen, der im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Überlingen zu einem literarischen Zentrum von überregionaler Ausstrahlung. 1993 wurde Überlingen zur Großen Kreisstadt erhoben. Mit der 2003 eröffneten Bodensee-Therme Überlingen hat unsere Stadt ihren Ruf als touristisches Zentrum am Bodensee ausgebaut und konnte mit der Landesgartenschau 2021 ihre Attraktivität weiter steigern.
Viele
Aussichtspunkte lassen vielfältige Blicke auf die Stadt zu und
offenbaren die Pracht historischer Bauten. Geprägt wird das Bild der
Altstadt von stattlichen Patrizierhäusern, dem Münster St. Nikolaus und dem Rathaus mit seinem spätgotischen Ratssaal. Ein besonderer Blick auf den Bodensee und die Stadt eröffnet sich vom Pavillion im oberen Stadtgarten.
Heute hat die „Große Kreisstadt“ Überlingen einschließlich der Teilorte Bambergen, Bonndorf, Deisendorf, Hödingen, Lippertsreute, Nesselwangen und Nußdorf rund 22.000 Einwohner. In der eigentlichen Stadt leben etwa 17.000 Menschen.
Badische Gastfreundschaft wird von den Überlingern gerne gelebt. Dank des vielfältigen Angebots ist für jeden Geschmack das passende Urlaubsdomizil dabei: Vom kleinen familiengeführten Hotel bis zur 4-Sterne Unterkunft in der Stadt, im Grünen oder unmittelbar am Wasser. Auch familiäre Gasthöfe und Gästehäuser sowie Ferienwohnungen für alle Ansprüche sind in Überlingen zu finden
Ergänzt wird das Angebot durch den Reisemobilhafen, zwei Campingplätze und die moderne Jugendherberge in Seenähe.
Etwas altmodisch klingt der Begriff „Spital- und Spendfonds“, aber das, was die traditionsreiche Bürgerstiftung in Überlingen bewirkt, ist alles andere als veraltet. Der Spital- und Spendfonds trägt heute, wie auch zu früheren Zeiten, wesentlich zur Daseinsfürsorge in Überlingen bei und prägt mit seinen markanten Gebäuden das Stadtbild.
Beispiele hierfür sind das Alten- und Pflegeheim St. Franziskus im ehemaligen Franziskanerkloster mit der dazugehörenden Kirche sowie das Alten- und Pflegeheim St. Ulrich.
Der Arbeitsplatz von Walter Liehner, Überlingens Stadtarchivar, befindet sich in einem ehrwürdigen Gebäude von 1600. Die alte Stadtkanzlei auf dem Münsterplatz zählt zu den schönsten Renaissancegebäuden im Bodenseeraum.
Wenn am jeweils zweiten Sonntag der Monate Mai und Juli in Überlingen die traditionelle Schwedenprozession stattfindet, werden nicht nur Kinderaugen groß, denn die dort getragenen prachtvollen historischen Gewänder haben Seltenheitswert.
Angelehnt an ein Dankesgelübde findet die Schwedenprozession bereits seit beinahe 400 Jahren regelmäßig zweimal im Jahr statt und bezieht sich auf den zweifachen Sieg über die überlegenen Schweden, welche die Stadt im Zuge des Dreißigjährigen Krieges 1632 und 1634 belagert hatten. In feierlichen Trachten ziehen die Überlinger durch die festlich geschmückte Stadt. Musik erklingt zwischen den Häusern und die Dankbarkeit der Menschen zeigt sich heute noch in der Freude aller Beteiligten, die Geschichte wiederaufleben zu lassen. Bis heute einigen die Prozessionen alle Konfessionen der Stadt. Angeführt von der Geistlichkeit, ziehen Oberbürgermeister, Gemeinderäte, Trachtenfrauen mit goldglitzernden Radhauben und Überlinger Bürger zu den einzelnen Altarstationen.
Gekrönt wird die zweite Prozession im Juli durch die Vorführung der "Schwertletänzer". Dieser alte Zunfttanz hat seinen Ursprung im Fasnachtsbrauch und wurde bereits 1646 erstmals im reichsstädtischen Protokoll erwähnt. Bei den Prozessionen ist eine bekannte Gestalt zu erkennen, die zu einer anderen Jahreszeit von sich reden macht: Das Hänsele. Die heidnische Gestalt bettelt in den ortsansässigen Wirtschaften und symbolisiert die Abkehr von der Kirche.
Das Städtische Museum Überlingen gehört zu den ältesten und größten kulturhistorischen Museen in der Bodenseeregion und wurde bereits 1871 gegründet. Seit 1913 befinden sich die reichhaltigen Sammlungen im Reichlin-von-Meldegg-Patrizierpalast. Er gilt als einer der ältesten Renaissancebauten nördlich der Alpen.
Neben der jährlich wechselnden Sonderausstellung gibt es noch viele weitere interessante Bereiche innerhalb des Museums zu entdecken: unter anderem Deutschlands größte Sammlung historischer Puppenstuben, Kunstwerke des Bodenseeraums und Zeugnisse der Stadt- und Regionalgeschichte.
Auch in der historischen Waffenkammer, die erst seit einigen Jahren wiedereröffnet wurde, finden sich viele Zeugnisse längst vergangener Jahre. Des Weiteren findet jährlich eine Sonderausstellung sowie regelmäßig Konzerte, Lesungen, Vorträge und standesamtliche Trauungen im prachtvollen Festsaal des Museums statt.
Sehr beliebt bei Gästen und Einheimischen ist der Museumsgarten, wo sich Natur und Kultur mit den großen Kastanienbäumen, Skulpturen des 16. bis 19. Jahrhunderts und einem Weintorkel verbinden. Von dort bietet sich ein einzigartiger Blick über die Dächer der Altstadt hinweg mit einem stattlichen Panorama über den See bis zu den Alpen.
Einen spannenden Einblick in das Leben zu früheren Zeiten geben die ganzjährig angebotenen Stadtführungen durch die historische Altstadt. Dabei spazieren Sie unter anderem an der Uferpromenade entlang, werfen einen Blick in den spätgotischen Ratssaal und erfahren mehr über das Münster und den Schutzpatron von Überlingen St. Nikolaus.
Direkt am Wasser gelegen oder mit Blick auf den See, inmitten von Obstplantagen oder in eine sanfte Hügellandschaft geschmiegt. Überlingens sieben Teilorte liegen nicht weit voneinander entfernt, aber alle haben einen ganz eigenen Charakter und jeweils einen besonderen Standort, der einmal mehr die landschaftliche Vielfalt unserer Region betont.
Jeder Ort hat seine eigenen Traditionen und Feste – gemeinsam ist ihnen, dass Sie dort von den Menschen gerne willkommen geheißen werden.